Die Gewannbezeichnung „Hoptbühl" ist also nichts anderes als ein historischer Beleg, eine Urkunde, für den Richtplatz der alten Stadt. Zwischen der Stadt und der alten Dorf­ siedlung, verbunden durch den Weg, lag irgendwo auf dem ansteigenden Gelände jener makabre Ort, wo den Delinquenten in verschiedenen Strafsachen der „ehrenhafte" Tod durch den Scharfrichter beschieden war. In rund zwei Kilometer Entfernung, im Westen der Stadt, stand dagegen auf der Höhe der Galgen, wo, als unehrenhafte Strafe, ausschließlich die Diebe gehängt wur­ den, um anschließend vom Henker an Ort und Stelle in ungeweihter Erde verscharrt zu werden. Nachdem man während der Zeit der Hexenverfolgung den beschuldigten Frauen und Männern im allgemeinen vor dem Ver­ brennen als Gnadenerweis das Beichtge­ ständnis ermöglichte und damit den Bußfer­ tigen die Sündenvergebung gewährleistete, lautete dann das wohlwollende Urteil des weltlich-städtischen Gerichts auf Abschla­ gen des Hauptes und anschließendes Ver­ brennen zu Asche. In Villingen besorgte das der Scharmeister mit seinen Gehilfen, wie man den Scharfrichter oder Henker nannte. Die vermeintliche Hexe erlitt so einen „ehrli­ chen" Tod, was ihrer Asche den Vorzug ver­ schaffte, zumindest in geweihter Erde bestat­ tet werden zu können. Da der Ort der Doppel-Hinrichtung - Kopf abschlagen und verbrennen -räumlich eine Einheit war, ist der Hoptbühl auch der Ort gewesen, wo in dunkler Zeit den neugie­ rigen Gaffern die Scheiterhaufen leuchteten. Werner Huger Qu e l l e n u n d Lit e r a t u r l) S CHALCH, F. (1899): Erläuterungen zu Blatt Villingen. - Geol. Spec.-Kt. Groß­ herzogtum Baden: S. 36 ff., nebst geologi­ scher Karte; Heidelberg. -(Unveränderter Nachdruck als Geol. Kt. 1:25.000 Baden-Württ., BI. 7916 Villin­ gen-Schwenningen-West, Stuttgart, 1984.) 2> Hans Maier, Die Flurnamen der Stadt Vil­ lingen, Ring Verlag, Villingen, 1962, S. 69, Nr. 197 sowie Abbildung Kartenaus­ schnitt aus dem Anhang „Karte Nr. 3". 3> Dr. M. R. Buck, Oberdeutsches Flurna­ menbuch, Verlag Seligsbergs, Bayreuth, 1931, 2. Auflage, S. 103. 4> Matthias Lexers Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, S. Hirzel Verlag, Stuttgart, 36. Auflage, 1981, Stichwort: houptstat. Manfred Hammes, Hexenwahn und Hexenprozesse, Fischer Verlag, Frankfurt, 1977, S. 245, Holzschnitt. Lit e r a t u r : Werner Huger, Die Gründungsidee der Stadt Villingen, Geschichts- und Heimat­ verein Villingen, Jahresheft XI, 1986/87, s. 6 ff. ders., von Hexen, Zauberern und dem Prozeß zu Villingen, dto. Heft V, 1980, s. 14 ff. B. Emil König, Hexenprozesse, Verlag Freistühler, Schwerte, o. Jahreszahl, S. 108 ( sowie Abbildung S. 245. 39"> Die Gewannbezeichnung „Hoptbühl" ist also nichts anderes als ein historischer Beleg, eine Urkunde, für den Richtplatz der alten Stadt. Zwischen der Stadt und der alten Dorf­ siedlung, verbunden durch den Weg, lag irgendwo auf dem ansteigenden Gelände jener makabre Ort, wo den Delinquenten in verschiedenen Strafsachen der „ehrenhafte" Tod durch den Scharfrichter beschieden war. In rund zwei Kilometer Entfernung, im Westen der Stadt, stand dagegen auf der Höhe der Galgen, wo, als unehrenhafte Strafe, ausschließlich die Diebe gehängt wur­ den, um anschließend vom Henker an Ort und Stelle in ungeweihter Erde verscharrt zu werden. Nachdem man während der Zeit der Hexenverfolgung den beschuldigten Frauen und Männern im allgemeinen vor dem Ver­ brennen als Gnadenerweis das Beichtge­ ständnis ermöglichte und damit den Bußfer­ tigen die Sündenvergebung gewährleistete, lautete dann das wohlwollende Urteil des weltlich-städtischen Gerichts auf Abschla­ gen des Hauptes und anschließendes Ver­ brennen zu Asche. In Villingen besorgte das der Scharmeister mit seinen Gehilfen, wie man den Scharfrichter oder Henker nannte. Die vermeintliche Hexe erlitt so einen „ehrli­ chen" Tod, was ihrer Asche den Vorzug ver­ schaffte, zumindest in geweihter Erde bestat­ tet werden zu können. Da der Ort der Doppel-Hinrichtung - Kopf abschlagen und verbrennen -räumlich eine Einheit war, ist der Hoptbühl auch der Ort gewesen, wo in dunkler Zeit den neugie­ rigen Gaffern die Scheiterhaufen leuchteten. Werner Huger Qu e l l e n u n d Lit e r a t u r l) S CHALCH, F. (1899): Erläuterungen zu Blatt Villingen. - Geol. Spec.-Kt. Groß­ herzogtum Baden: S. 36 ff., nebst geologi­ scher Karte; Heidelberg. -(Unveränderter Nachdruck als Geol. Kt. 1:25.000 Baden-Württ., BI. 7916 Villin­ gen-Schwenningen-West, Stuttgart, 1984.) 2> Hans Maier, Die Flurnamen der Stadt Vil­ lingen, Ring Verlag, Villingen, 1962, S. 69, Nr. 197 sowie Abbildung Kartenaus­ schnitt aus dem Anhang „Karte Nr. 3". 3> Dr. M. R. Buck, Oberdeutsches Flurna­ menbuch, Verlag Seligsbergs, Bayreuth, 1931, 2. Auflage, S. 103. 4> Matthias Lexers Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, S. Hirzel Verlag, Stuttgart, 36. Auflage, 1981, Stichwort: houptstat. Manfred Hammes, Hexenwahn und Hexenprozesse, Fischer Verlag, Frankfurt, 1977, S. 245, Holzschnitt. Lit e r a t u r : Werner Huger, Die Gründungsidee der Stadt Villingen, Geschichts- und Heimat­ verein Villingen, Jahresheft XI, 1986/87, s. 6 ff. ders., von Hexen, Zauberern und dem Prozeß zu Villingen, dto. Heft V, 1980, s. 14 ff. B. Emil König, Hexenprozesse, Verlag Freistühler, Schwerte, o. 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