j fü :;� � ..1; ... ;,; .. �t "" �{ ' ' Der .Stocker" t t .;' " • ; �· Als 1894 mit dem Bau des Stöcklewaldturms - hier auf einer alten handkolon'erten Ansichtskarte - be­ gonnen wurde, mußte die Einsiedelei Heinzmanns verschwinden, da dieser "Schandfleck" in unmittelba­ rer Nähe des Aussichtsturms den Besuchern nicht zugemutet werden sollte. Der »Stocker" mußte mit 63 Jah­ ren nochmals umziehen. Er fand eine neue Bleibe auf der Vcigte in Langenschiltach. um eine Behausung aus drei Hütten, die er wie zuvor seinen drei wichtigsten Heiligen weihte. Ein Wasserloch vor der Hütte be­ zeichnete er als "Samariterbrunnen". Die al­ te Ansichtskarte zeigt diese "neue Bleibe" unweit der bekannten Gaststätte Staude. Am 26. März 1906 starb Christian Heinz­ mann; er wurde fünfundsiebzig Jahre alt. Zwei Tage nach seinem Tod wurde er auf dem Friedhof der St. Lorenzkirche in St. Ge­ orgen bestattet. Seine letzte Wohnstatt wurde ihm der selbstgehobelte Sarg, der ihn durch die vie­ len Jahre des einsamen Lebens begleitete und ihn stets an die Endlichkeit des Lebens erinnerte. Der "Stocker" war inzwischen so bekannt, daß alle regionalen Zeitungen sein Ableben würdigten. Der »Brigachbote" be­ schrieb ihn als einen zufriedenen und freund­ lichen Menschen. Heute kaum vorstellbar Man mag philosophieren und letztendlich die Frage stellen, ob ein Leben, ähnlich wie es Christian Heinzmann - der „Stocker" - führte, lebenswert war oder gar auch heute noch erstrebenswert sein könnte. Spontan würde jeder Gefragte wohl nur mit einer krausen Stirn, einem verständnislosen Ach­ selzucken oder gar mit einem mitleidigen Lächeln antworten. Ein Leben, so wie es der "Stocker" führte, ist in der heutigen Zeit kaum mehr vorstellbar und erst recht nicht zu realisieren. Gäbe es heute einen "Stocker", würde er wahrscheinlich „zu seinem eigenen Schutz" in ein Heim eingewiesen. ,,Origina­ le" dieser Art haben heute keine Chance mehr, ihren Wunschvorstellungen gemäß zu leben. Dennoch, hat nicht jeder schon ein­ mal den Wunsch verspürt, sich den Zwän- 189"> j fü :;� � ..1; ... ;,; .. �t "" �{ ' ' Der .Stocker" t t .;' " • ; �· Als 1894 mit dem Bau des Stöcklewaldturms - hier auf einer alten handkolon'erten Ansichtskarte - be­ gonnen wurde, mußte die Einsiedelei Heinzmanns verschwinden, da dieser "Schandfleck" in unmittelba­ rer Nähe des Aussichtsturms den Besuchern nicht zugemutet werden sollte. Der »Stocker" mußte mit 63 Jah­ ren nochmals umziehen. Er fand eine neue Bleibe auf der Vcigte in Langenschiltach. um eine Behausung aus drei Hütten, die er wie zuvor seinen drei wichtigsten Heiligen weihte. Ein Wasserloch vor der Hütte be­ zeichnete er als "Samariterbrunnen". Die al­ te Ansichtskarte zeigt diese "neue Bleibe" unweit der bekannten Gaststätte Staude. Am 26. März 1906 starb Christian Heinz­ mann; er wurde fünfundsiebzig Jahre alt. Zwei Tage nach seinem Tod wurde er auf dem Friedhof der St. Lorenzkirche in St. Ge­ orgen bestattet. Seine letzte Wohnstatt wurde ihm der selbstgehobelte Sarg, der ihn durch die vie­ len Jahre des einsamen Lebens begleitete und ihn stets an die Endlichkeit des Lebens erinnerte. Der "Stocker" war inzwischen so bekannt, daß alle regionalen Zeitungen sein Ableben würdigten. Der »Brigachbote" be­ schrieb ihn als einen zufriedenen und freund­ lichen Menschen. Heute kaum vorstellbar Man mag philosophieren und letztendlich die Frage stellen, ob ein Leben, ähnlich wie es Christian Heinzmann - der „Stocker" - führte, lebenswert war oder gar auch heute noch erstrebenswert sein könnte. Spontan würde jeder Gefragte wohl nur mit einer krausen Stirn, einem verständnislosen Ach­ selzucken oder gar mit einem mitleidigen Lächeln antworten. Ein Leben, so wie es der "Stocker" führte, ist in der heutigen Zeit kaum mehr vorstellbar und erst recht nicht zu realisieren. Gäbe es heute einen "Stocker", würde er wahrscheinlich „zu seinem eigenen Schutz" in ein Heim eingewiesen. ,,Origina­ le" dieser Art haben heute keine Chance mehr, ihren Wunschvorstellungen gemäß zu leben. Dennoch, hat nicht jeder schon ein­ mal den Wunsch verspürt, sich den Zwän- 189">