H E m A T M U S F fotAiL * -sr • - wild und rau, die meisten, vor allem die Tagelöhner müssen „ihr hart und rauhes haaber brod mit großer mühe und sauren schweiß verdienen“. Zur Verschlimmerung ihrer Lage tragen der lange Krieg, die „im­ merwährenden“ Truppendurchmärsche, die „natural lifferungen“ für die „harten“ Win­ terquartiere bei, so dass Schulden in einer Höhe aufgelaufen seien, die auch noch die Nachkommen belasten werden. Pflummern erinnert zuletzt noch an die „ganz außeror­ dentliche Devotion, trew (Treue) und eyfer der allhießig Trybergischen Cameral unter- thanen gegen dem allergnädigsten Erz- hauß“, die vor 90Jahren (1654) das Recht er­ wirkten, dass Triberg nie mehr verpfändet werden dürfe. Dafür seien 30000 Gulden aufgebracht worden, was bei den „meliora- tionen“ berücksichtigt werden sollte. Die bis heute bestehenden Steuern wurden „dem Pfandherrn entzogen“ und kamen dem Erz­ haus direkt zugute. Ein neues Urbarium (Statut), „von gehörigen orthen authentisie- ret“, wäre unabhängig vom Gelingen der Meliorationen nötig einzuführen. Für das In­ teresse „Domini“ wäre es „jederzeit sehr guet“. Das zweite Schreiben Pflum m em s Hoffte man, dass die angestrebten Melio­ rationen in der Herrschaft Triberg eine Wen­ dung zum Besseren hätten bringen müssen, so sieht man sich durch das zweite Schrei­ ben Pflummems vom 10. März 1747 getäuscht. Im Gegenteil. Jetzt wirken seine Ausführungen stellenweise gereizt. Er kön­ ne „an einem so einsammen und abstrack- ten ort“ keine präzisen Anderungsvorschlä- ge machen. Durch den Zweiten Schlesischen Krieg (1744-45) hatten sich die Verhältnisse verschlechtert. Die Untertanen hatten sich verschulden müssen. Veränderungen, die „Meliorationen“ bringen sollten, würden nur „eine große lamentation nach sich zie­ hen“ und zu „einigmäßigem missvergnügen den Anlaß geben“. Nach seiner Erfahrung war das Interesse der Regierung an diesem kleinen vorderösterreichischen „Ländlein“ schwach, die Einkünfte aus Umgeld, Salzssteuer, Zöllen usw. waren gering. Tribergs Problematik bestand in der über­ mächtigen Konkurrenz der Industrie- und Handelsstädte Straßburg, Basel, Zürich und Schaffhausen. Der Handel, „die beste Gold­ ader eines jeden Landes“, war fest in ihren Händen. Manufakturen und Handelsgesell­ schaften aufzubauen war unmöglich, zumal „diesseitige Capitalisten“ fehlten. Für durchführbar hielt Pflummern folgen­ de Vorschläge. Da wollene Kleidung in großer Menge gebraucht wurde, sollte diese auch in der Herrschaft Triberg hergestellt werden. Das Rohmaterial müsste zwar ein­ geführt werden, gleich wie in den genannten Städten auch. An Leuten, die spinnen und weben können, wäre kein Mangel. Ähnlich würde es mit der Produktion von Kautabak sein. Eine (Tabak-)„Spinnerey“ könnte den Tabak von Endingen, Kenzingen und den „dortigen Gegenden“ verarbeiten. Voraus­ setzung wäre die Anbindung der Herrschaft Triberg an ein gutes Straßennetz, der H anf vom Breisgau könnte nach Konstanz und in die Schweiz, von „Schwaben“ könnte Wol­ le, nach Schwaben Wein transportiert wer­ den. Ein Segen wäre dies alles für die ganze 143"> H E m A T M U S F fotAiL * -sr • - wild und rau, die meisten, vor allem die Tagelöhner müssen „ihr hart und rauhes haaber brod mit großer mühe und sauren schweiß verdienen“. Zur Verschlimmerung ihrer Lage tragen der lange Krieg, die „im­ merwährenden“ Truppendurchmärsche, die „natural lifferungen“ für die „harten“ Win­ terquartiere bei, so dass Schulden in einer Höhe aufgelaufen seien, die auch noch die Nachkommen belasten werden. Pflummern erinnert zuletzt noch an die „ganz außeror­ dentliche Devotion, trew (Treue) und eyfer der allhießig Trybergischen Cameral unter- thanen gegen dem allergnädigsten Erz- hauß“, die vor 90Jahren (1654) das Recht er­ wirkten, dass Triberg nie mehr verpfändet werden dürfe. Dafür seien 30000 Gulden aufgebracht worden, was bei den „meliora- tionen“ berücksichtigt werden sollte. Die bis heute bestehenden Steuern wurden „dem Pfandherrn entzogen“ und kamen dem Erz­ haus direkt zugute. Ein neues Urbarium (Statut), „von gehörigen orthen authentisie- ret“, wäre unabhängig vom Gelingen der Meliorationen nötig einzuführen. Für das In­ teresse „Domini“ wäre es „jederzeit sehr guet“. Das zweite Schreiben Pflum m em s Hoffte man, dass die angestrebten Melio­ rationen in der Herrschaft Triberg eine Wen­ dung zum Besseren hätten bringen müssen, so sieht man sich durch das zweite Schrei­ ben Pflummems vom 10. März 1747 getäuscht. Im Gegenteil. Jetzt wirken seine Ausführungen stellenweise gereizt. Er kön­ ne „an einem so einsammen und abstrack- ten ort“ keine präzisen Anderungsvorschlä- ge machen. Durch den Zweiten Schlesischen Krieg (1744-45) hatten sich die Verhältnisse verschlechtert. Die Untertanen hatten sich verschulden müssen. Veränderungen, die „Meliorationen“ bringen sollten, würden nur „eine große lamentation nach sich zie­ hen“ und zu „einigmäßigem missvergnügen den Anlaß geben“. Nach seiner Erfahrung war das Interesse der Regierung an diesem kleinen vorderösterreichischen „Ländlein“ schwach, die Einkünfte aus Umgeld, Salzssteuer, Zöllen usw. waren gering. Tribergs Problematik bestand in der über­ mächtigen Konkurrenz der Industrie- und Handelsstädte Straßburg, Basel, Zürich und Schaffhausen. Der Handel, „die beste Gold­ ader eines jeden Landes“, war fest in ihren Händen. Manufakturen und Handelsgesell­ schaften aufzubauen war unmöglich, zumal „diesseitige Capitalisten“ fehlten. Für durchführbar hielt Pflummern folgen­ de Vorschläge. Da wollene Kleidung in großer Menge gebraucht wurde, sollte diese auch in der Herrschaft Triberg hergestellt werden. Das Rohmaterial müsste zwar ein­ geführt werden, gleich wie in den genannten Städten auch. An Leuten, die spinnen und weben können, wäre kein Mangel. Ähnlich würde es mit der Produktion von Kautabak sein. Eine (Tabak-)„Spinnerey“ könnte den Tabak von Endingen, Kenzingen und den „dortigen Gegenden“ verarbeiten. Voraus­ setzung wäre die Anbindung der Herrschaft Triberg an ein gutes Straßennetz, der H anf vom Breisgau könnte nach Konstanz und in die Schweiz, von „Schwaben“ könnte Wol­ le, nach Schwaben Wein transportiert wer­ den. Ein Segen wäre dies alles für die ganze 143">